Die Geschichte der Pfadiabteilung Chopfholz
Vorgeschichte: Die Wiege der Pfadfinderbewegung liegt auf Brownsea-Island in England, wo Lord Baden-Powell (genannt BiPi) im Herbst 1907 das erste Pfadfinderlager durchführte. Kurz darauf schrieb er das grundlegende Buch „Scouting für Boys“.
Rasch breitete sich das Pfadfinderwesen im britischen Reiche aus und fasste bald auch in den benachbarten Ländern Fuss. Von Frankreich gelangten 1911 die ersten Spuren der Bewegung in die Schweiz. So gründete im Frühling 1912 in Genf die Jugendorganisation des Christlichen Vereins junger Männer (CVJM) die erste Pfadfindergruppe nach dem System von Baden-Powell. Bald darauf entstanden auch in anderen Schweizer Städten Pfadfindergruppen. In Zürich wiederum war die erste Pfadigruppe Teil der Jugendorganisation des CVJM im Glockenhof. Dieser Abteilung Glockenhof schlossen sich im Sommer 1913 auch vier Kilchberger an, die in Zürich die Mittelschule besuchten. Bald schon schlug ihnen ihr Leiter vor, in Kilchberg eine eigene Abteilung ins Leben zu rufen.
Im Mai 1914 wird der grosse Schritt gewagt: Die vier Kilchberger-Glockenhöfler gründen die Abteilung Kilchberg. Der Glockenhof hat dabei die Verpflichtung übernommen, der Abteilung Kilchberg auf Wunsch so lange einen ihrer Führer zur Verführung zu stellen, bis die junge Abteilung nicht selbst einen geeigneten Führer finden würde, oder diesen aus ihren Reihen stellen könnte. Das kleine Trüppchen Kilchberger Pfadfinder ist somit die erste Gruppe, die den Pfadfindergedanken in die zürcherische Landschaft hinausträgt.
1915 wird der Zürcher Kantonalverband ins Leben gerufen, dem die Kilchberger als Gründungsmitglieder angehören.
1923 findet die kantonale Landsgemeinde in Kilchberg statt. Das Ereignis bringt die Pfadfinderorganisation der Bevölkerung in den umliegenden Gemeinden näher, was der Abteilung einen beachtlichen Zuwachs beschert. Auch in sportlicher Hinsicht sind die Kilchberger sehr erfolgreich. Sie gewinnen nach 1920 und 1921 zum dritten Mal die begehrte kantonale Wanderfahne. Leider wird das Jahr von einem Todesfall im Sommerlager überschattet, als einer der Pfader von einem ungefährlich wirkenden Fels beim Edelweisspflücken abstürzt.
1929 gewinnt die Kilchberger Abteilung zum fünften Mal die heiss umkämpfte Wanderfahne, was bedeutet, dass die Fahne in unserer Abteilung bleiben kann. Der spätere Abteilungsleiter Willy Griesmaier schreibt diesbezüglich folgende Zeilen ins Abteilungsbuch: „... Bruno startete. Die Spannung ist auf 100° gestiegen und schon ertönte der Schuss. Bruno reist schön und ruhig, gleich einen Vorsprung holend. Bei 21 Mannschaften ist natürlich der Überblick sehr unklar. Auf alle Fälle hatten wir bis fast in die Mitte einen Vorsprung, was natürlich unsere Hoffnungen sehr steigerte. Wir gingen dem Sieg entgegen. Doch war er noch ungewiss, denn nur ein verfehlter Stabwechsel... Aber es kam nicht dazu. Der Stabwechsel klappte glänzend und jeder hat sein möglichstes für das Wanderfähnlein geleistet und die jüngsten haben uns moralisch unterstützt. Mit kleinem Vorsprung gelang es und das rote Fähnlein zum fünften Mal nach Hause zu tragen...“
1931 zwingen die stark steigenden Mitgliederzahlen die Abteilung zu einer Neuorganisation. Der Abteilungsleiter gibt einen Teil seiner Aufgaben an die Zug- und Gruppenführer ab, um sich auf seine Hauptaufgabe, die Leitung des pfadfinderischen Betriebes, besser konzentrieren zu können. In diesem Jahr kann auch die wegen Leitermangels eingegangene Roverrotte wiedereröffnet werden und es muss zum ersten Mal seit der Gründung zusätzliches Übungsmaterial gekauft werden.
1932 findet in Genf das zweite Bundeslager statt, an welchem unsere Abteilung mit 25 Pfadfindern teilnimmt. Dort treffen sie den Gründer der Pfadibewegung, Lord Baden-Powell (Bi-Pi).
1933 gründet die Abteilung eine Wolfsmeute, was ihr erneut beträchtlichen Zuwachs einbringt. Zu diesem Zeitpunkt wird auch das Bestreben, ein eigenes Heim zu errichten, energisch in Angriff genommen. Das führt dazu, dass im Mai 1934 zum 20-jährigen Jubiläum der Abteilung im „Chilehwäldli“ das erste Kilchberger Pfadiheim eingeweiht werden kann.
Am 17. Dezember 1938 wird die nunmehr 250 Mitglieder zählende Abteilung Kilchberg, welche die Gemeinden Adliswil, Kilchberg, Langnau, Thalwil und Rüschlikon umfasst, in neu drei Abteilungen aufgeteilt: Thalwil-Langnau, Adliswil und Kilchberg-Rüschlikon.
1939 Die Mädchenabteilung Kilchberg-Adliswil geht aus dem 11. Zug der stadtzürcherischen Abteilung Manegg hervor.
1939-1945 In den ersten Monaten des 2. Weltkrieges helfen die Pfader der Abteilung in den Gemeinden und beim Militär als Meldeläufer und Bürohilfen aus. Ab 1940 bemühen sie sich, so gut es geht, wieder zur Tagesordnung überzugehen. Die Samstagnachmittagsübungen werden mehrheitlich durch Hilfsdienste bei Bauern ersetzt. Da die älteren Leiter zum Aktivdienst eingezogen wurden, übernehmen die Jüngeren ihre Aufgaben, die sie mit Bravour erfüllen.
1942 wird das Pfadfinder Korps Hochwacht gegründet, dem ab sofort auch die Abteilung Kilchberg-Rüschlikon angehört.
Die Mädchenabteilung gründet die eine Bienli-Gruppe.
Nach Kriegsende ermöglicht das Pfadfinder Korps Hochwacht 20 kriegsgeschädigten Knaben aus Frankreich ein sechswöchiges Lager im Kilchberger Pfadiheim.
1945 muss die Pfadiabteilung Adliswil wegen Führermangel aufgelöst werden.
1946 treten zum ersten Mal die heute noch üblichen Namen der Knabenstämme auf. Vom I. Zug Marignano wird der III. Zug Murten abgespalten, um auch in Adliswil wieder eine Pfadigruppe aufzubauen. Die Rüschliker haben seit 1937 mit dem II. Zug Sempach eine eigene Gruppe. Im gleichen Jahr findet die erste Korps-Landsgemeinde statt, welche unsere Abteilung in Kilchberg organisiert.
1947 nehmen 7 Pfader der Abteilung am “Jamboree de la paix” in Moisson teil.
1950 muss das Heim nach 16-jährigem Bestehen renoviert werden. Wie schon beim Bau werden auch hier die meisten Arbeiten von der Abteilung selber vorgenommen.
1951 nach den gewaltigen Lawinenschäden im Winter begeben sich die Pfadfinder unserer Abteilung nach Tschierv im Münstertal, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
1962 Die Abteilung wird ab sofort offiziell Kilchberg-Rüschlikon-Adliswil genannt. Die Elternkommission der Pfadfinderinnen Adliswil gelangt mit Wünschen nach einem eigenen Heim an die Gemeinde Kilchberg. Einem ersten Projekt wird ein Standort auf der Ostseite des „Chilewäldlis“ zugesprochen.
1966 Frau Adele Duttweiler stiftet 80'000 Franken für den Bau eines Pfadiheimes in Rüschlikon.
1967 wird der Stiftungsrat Pfadiheim Rüschlikon gegründet.
1969 kann in Rüschlikon mit dem Bau des Pfadiheimes begonnen werden.
1970 Der „Verein zur Förderung der Pfadfinderbewegung in Kilchberg und Umgebung“ wird gegründet und setzt sich für den Bau eines gemeinsamen Pfadizentrums der Knabenabteilung Kilchberg-Rüschlikon-Adliswil und der Mädchenabteilung Kilchberg-Adliswil ein.
1971 Das damalige Heim im „Chilewäldli“ wird total verwüstet, was die Abteilung und den Vorstand des Förderungsvereins veranlasst, das Projekt für das heutige Pfadiheim im Tüchelhölzli in Angriff zu nehmen.
1972 Das Pfadiheim in Rüschlikon wird eingeweiht. Der Gemeinderat und die Gemeindeversammlung Kilchberg genehmigen das Projekt Pfadizentrum Kilchberg. Das Heim im „Chilewäldli“ muss dem Sportplatz Hochweid weichen.
1973 wird der Raidertrupp als Zwischenstufe zwischen Pfader und Leiter gegründet.
Am 22. Juni 1974 wird das Pfadiheim Kilchberg eingeweiht.
1978 wird zum ersten Mal ein Führerweekend mit der Mädchenabteilung durchgeführt.
Ab 1980 werden auch Prüfungsläufe (JP/P/OP) sowie Ausbildungskurse mit der Mädchenabteilung zusammen durchgeführt.
1985 wird der „Verein Pfadiheim Adliswil“ gegründet, um das Bestreben nach einem eigenen Heim in Adliswil voranzutreiben.
1987 wird das Pfadiheim Adliswil eingeweiht. Der Schweizer Pfadfinderbund und der Bund Schweizer Pfadfinderinnen fusionieren zur Pfadibewegung Schweiz (PBS).
1988 Das Korps Hochwacht (Knabenabteilungen linkes Zürichseeufer und Sihltal) und die Region Navarina (Mädchenabteilungen des gleichen Gebietes) fusionieren zur Region Hochwacht.
An der Waldweihnacht 1991 wird die fusionierte Abteilung Chopfholz aus der Taufe gehoben. Somit wird der in den Jahren zuvor praktizierte Zustand auch äusserlich nachvollzogen.
1992 Das erste Tröööt wird gedruckt.
1993 macht sich die junge Abteilung Chopfholz zu einem gemeinsamen Abteilungs- Pfingstlager auf.
1994 findet das Bundeslager “cuntrast” im Napfgebiet statt, an dem unsere Abteilung mit einer Vielzahl an Pfadis vertreten ist. Im selben Jahr werden die Bootsrover gegründet.
1996 muss das Pfadiheim Kilchberg renoviert werden. Nach einer in allen drei Gemeinden unserer Abteilung sehr erfolgreich verlaufenen Spendenaktion der Pfadis wie auch des „Förderungsvereines der Pfadiabteilung Chopfholz“, kann das Heim am 16. November mit einer schönen Feier wieder in Betrieb genommen werden.
2000 feiert der „Förderungsverein der Pfadiabteilung Chopfholz“ sein 30- jähriges Bestehen. Daher laden sie die Abteilung und alle Eltern nach dem Georgstag zu einem gemütlichen Z’nacht im Pfadiheim Kilchberg ein.
2004 präsentiert sich die Pfadiabteilung erstmals im breiten WWW mit ihrem eigenen Webauftritt (www.pfadichopfholz.ch).
2006 organisiert die Pfadiabteilung die Landsgemeinde auf dem Albis unter dem Motto "Urwald". Am wunderschönen Wochenende vom 23./24. September treffen sich über 300 Pfadis, um gemeinsam diesen unvergesslichen Anlass zu erleben.
2007 veranstaltet die Abteilung unter dem Motto „James Bond“ einen FAAB (Familienabend) in der Gemeindeturnhalle in Kilchberg. Für die 400 Gäste und alle an der Produktion beteiligten Personen ist der Anlass ein voller Erfolg.
2008 findet im Sommer in der Linthebene das Bu-La mit dem Thema „Contura“ statt. Zum ersten Mal nehmen auch die 1.-Stüfler an diesem Grossanlass teil.
2009 gründet die Abteilung eine 0. Stufe. Unter dem Namen „Biber“ wird nun Kindern zwischen 5 und 7 Jahren ein altersgerechtes Pfadierlebnis geboten.
Der Webauftritt (www.pfadichopfholz.ch) ist 2009 schon als veraltet. Eine neue Homepage wird nach den aktuellstem Standard und neuestem Trend erstellt. Auch der Förderungsverein Pfadiabteilung Chopfholz hat einen eigenen Webauftritt erstellt, um die Vermietung des Pfadiheims zu vereinfachen.